1976 wurden die leer stehenden Gebäude auf dem heutigen Naturspielplatzgelände abgerissen und das Grundstück eingezäunt. Gräser, Blumen, Büsche und Bäume eroberten sich den Platz. Es entstand ein artenreiches „Inselbiotop“. Die Kinder aus der Nachbarschaft ließen sich von einem Zaun nicht abhalten und bespielten die Fläche. 1986 kam es zur Gründung einer Bürgerinitiative. Mit Unterschriftenaktionen, Platzbesetzung, Sonnenblumen sähen und Anliegerbefragungen wurde auf den Mangel an notwendigen Spielflächen in der Nürnberger Südstadt hingewiesen. 1988 wurde die Initiative zum eingetragenen Verein Bürgerinitiative Südstadt Spielstadt e.V. und beantragte die Trägerschaft über einen Naturspielplatz in der Siegfriedstraße. Der Verein kritisierte heftig die Pläne der Stadt Nürnberg auf dem Gelände Turnhallen zu bauen. 1990 überließ die Stadt dem Verein das Grundstück für pädagogisch betreute Spielaktionen und behielt sich vor, jederzeit zu kündigen, wenn ein Bebauungsplan vorliegt. Trotz dieser Unsicherheit wurde der Naturspielplatz 1991 für vorerst drei Nachmittage in der Woche während des Sommers geöffnet. Durch ehrenamtliches Engagement, Spenden und einen Zuschuss vom Jugendamt wurde in der Folgezeit der Naturspielplatz das ganze Jahr über betreut und bespielt. 1999 wurde auf der Hälfte des Geländes mit dem Bau der Kindertagesstätte für hundert Kinder unter der Trägerschaft des Kinderhaus Nürnberg gGmbH begonnen. Der Spielplatz verlor über die Hälfte seiner Fläche und erhielt im Gegenzug Räume im Neubau. Der Naturspielplatz Siegfriedstraße hat sich nach einer von Unsicherheit geprägten Anfangsphase als einer von Nürnbergs Aktivspielplätzen etabliert und ist aus dem Stadtteil nicht mehr wegzudenken.